Erhöre mich, HERR,
verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Diener,
denn mir ist bange, erhöre mich bald.Sei mir nah, erlöse mich,um meiner Feinde willen befreie mich.Die Schmach hat mir das Herz gebrochen,ich sieche dahin.Ich hoffte auf Mitleid, doch da war keines,auf Tröster, doch ich fand sie nicht.
(Bibeltext: Psalm 69, 17-22)
Betrachtung:Aufs Kreuz gelegt. Der Folterknecht kommt seinem Handwerk nach, der Hammerschlag schlägt tiefe Wunden. Der Henker drückt den Geschundenen nieder, mit seinem Knie fixiert er den zum Tod verurteilten, schnürt ihn vom Leben ab.Auf Golgota schwindet der Lebensatem dahin.
Zum Nachdenken:Die Gewalt nimmt kein Ende, ist hinterhältig und drückt nach unten. Sie ist rücksichtslos gegenüber dem Leben der Armen und vergeht sich an der Zerbrechlichkeit der Umwelt. (vgl. QA 16)Stöhnend, der Lebensatem des Planeten –gefährdet durch die Zerstörung der grünen Lungen der Menschheit.Seufzend, der Lebensatem der Menschen –durch Gewalt, Krankheiten und die Coronapandemie verschreckt.Und der Atem der einen Menschheitsfamilie?Populismus und Ausgrenzung schnüren die Kehle zu. „Ich kann nicht atmen“: Die Worte des sterbenden George Floyd im Mai 2020 in den USA sind zum Aufschrei aller geworden, deren Atem angesichts der ungezählten Golgotas ins Stocken gerät.
Jesus Christus, du leidest verwundet bis zum letzten Atmenzug.Lass uns mit Tatkraft Wege der Menschlichkeit bahnenund Orte schaffen, wo Menschen aufatmen können.