lebensZeit 5. April - Kirche-VK.de

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Auf dem Weg
nach Emmaus



(Tür zur Emmausstube,
Pfarrhaus St. Eligius in Völklingen)


Bibeltext:
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehenbund der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.                   
(Lukas 24, 13-35)



Zum Nachdenken:
Wir stehen am Beginn der Osterzeit.
In den kommenden Wochen werden wir immer wieder die Botschaft von der Auferstehung hören, singen, beten.
Wir werden uns mit den Jüngern auf verschiedene Wege machen:
in den Abendmahlssaal, nach Golgotha, zum leeren Grab, durch Höhen und Tiefen und zurück in den Alltag.
Vielleicht können uns die beiden Emmausjünger dabei Begleitung und Ermutigung sein.
Die beiden Emmausjünger und ihr Begleiter Jesus - drei Gestalten.
Wir schauen ihnen nach; wir sehen nicht ihre Gesichter, nur ihre Rücken.
Die drei gehen uns voraus.
Sie sind wie eine Einladung, mit ihnen zu gehen, - ihrem Gespräch zu lauschen, - sich selbst in das Gespräch mit dem Unbekannten einzubringen.
Die beiden nutzen den gemeinsamen Weg, um zu reden und sich auszutauschen.
Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Trauer, ihre Not, all das versuchen sie, in Worte zu fassen und zur Sprache zu bringen.
Scheinbar gelingt es ihnen gut, zu laufen und gleichzeitig zu reden.
Versuchen auch wir über unsere Erfahrungen zu reden, bewegen wir uns dazu und machen wir uns auf den Weg
– auf den Weg, den das Leben uns vorzeichnet.
Aber bleiben wir nicht in den Worten stecken.
Suchen wir immer wieder das Erleben auf.
Im Teilen des Brotes haben die Jünger Jesus erkannt.
Wenn uns die Botschaft des Glaubens zum Erlebnis wird, dann können wir daraus leben.
Und das müssen wir nicht für uns behalten.
Wir können dann auch Zeugen des Auferstandenen werden, so wie es die Jünger von Emmaus taten.

(Patrick Winter)





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