Gott ruft uns
(Foto: Elke Grün)
„Ach, ihr Dürstenden alle,kommt her zum Wasser!Auch wer kein Silber hat, kommt!Hört nur, höret auf mich,daß ihr Gutes zu essen habet,eure Seele am Mark sich erquike!Neigt eure Ohren, kommt her zu mir!Hört, dass auflebe eure Seele!“(Jesaja 55,1-3,Übersetzung Martin Buber/Franz Rosenzweig)
So wird es aussehen in Gottes Reich: kommt, esst und trinkt – kauft ohne zu Bezahlen. Was für eine Zusage!
Wir hier im reichen Westeuropa können uns nur schwer vorstellen, dass wir uns nicht leisten können, was wir wollen … von dem, was wir zum Überleben brauchen, schon nicht zu reden. Im Grunde genommen geht es uns allen sehr gut: das Leben ist abgesichert, wir arbeiten unter guten Bedingungen und niemand zwingt uns, uns und unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzen, damit wir auch nur ein miminales Einkommen haben – zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.
Da ist der Bibeltext, der mich zu diesem Bild inspiriert hat, ein Symbol für alles, was das Leben ausmachen soll: GOTT ruft uns „an seinen Tisch“, damit wir uns, mit dem was wir brauchen, eindecken: essen und trinken, kaufen was wir zum Leben brauchen – nicht im Konsumrausch der Kreditkarte in Platin.
Es geht um die Bedürfnisse, die wir alle haben: auskömmliches Einkommen, Leben und Arbeiten in Würde, Gemeinschaft und Solidarität untereinander UND Respekt miteinander und voreinander. Gott ist die Quelle, die uns nährt und das schenkt, was wir brauchen.
Mir bedeutet diese Einladung, dass wir uns einsetzen für den und die, der und die uns wichtig sind. Uns einsetzen für Menschen, denen es am nötigsten zum Überleben fehlt, solidarisch sein mit ihnen, die unter Gewalt, Ungerechtigkeit, Hunger und Durst leiden.
Darum geht es, wenn wir zu Gott als Quelle eingeladen sind, zu IHM, der uns nährt, unsere Bedürfnisse erfüllt und uns zu Menschen macht, die Reich Gottes aufbauen und mitgestalten.
(Text: Elke Grün)