Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Frevlers,aus der Faust des Gewalttäters und Unterdrückers.Denn du bist meine Hoffnung, Herr,HERR, mein Gott,meine Zuversicht von Jugend an.Auf dich habe ich mich verlassenvom Mutterleib an,vom Schoss meiner Mutterhast du mich getrennt.Dir gilt mein Lobpreis allezeit.(Bibeltext: Psalm 71, 4-7)
Betrachtung:Zärtlich umarmen sich Mutter und Sohn. Eine Begegnung, die ohne Worte auskommt. Ganz präsent, einander zugewandt. Innig umklammern sie sich.Die Antreiber lassen dem, der für den wahren Frieden einsteht, keinen Frieden. Die Soldaten lassen den nicht in Ruhe, der gewaltlos gelebt hat.Seine Verheißung lautet: „Selig, die Frieden stiften“. Gilt sie auch jetzt? Seine Vision ist: „Selig, die keine Gewalt anwenden“. Was ist aus ihr geworden?Der Stock des Treibers sticht fest zu. Lauthals schreit einer der Schergen.
Zum Nachdenken:Die Erde wird in Lateinamerika mitunter liebevoll als „Mutter“ bezeichnet. Sie trägt an vielen Stellen den Namen „Pachamama“. Die Erde ist „Mama“ alles Lebendigen.Maria, die Mutter Jesu, wird vertrauensvoll als „Mamita“ angerufen. Sie ist sorgende und mitfühlende Wegbegleiterin. Das Volk Gottes vertraut sich ihr an, ruft um Hilfe für die bedrohte Erde:So heißt es im Nachsynodalen Schreiben des Papstes zur Amazonassynode: „Mutter, sieh auf die Armen Amazoniens, denn ihre Heimat wird weiter zerstört für schäbige Interessen. Wie viel Schmerz und Elend, wie viel Verwahrlosung und Rücksichtslosigkeit in diesem reich gesegneten Land übervoll von Leben!Rühre die Mächtigen in ihrem Empfinden an, denn, obgleich wir das Gefühl haben, es sei zu spät, rufst du uns zu retten, was noch am Leben ist.“ (QA 111)
Jesus Christus, wortlos umarmst du deine Mutter.Lass uns aus der Kraft zärtlicher Begegnungen das Leben gestalten.