
Bernd Schikofsky
Herausforderungen unserer Zeit
Derzeit bereiten wir 58 Kinder auf den Empfang der ersten heiligen Kommunion vor. Kern dieser Vorbereitung ist die Einladung zur Kinderkirche, die am ersten Sonntag im Monat stattfindet. Die Resonanz ist erfreulich. Wie hat sich die Kommunionvorbereitung ins Familienleben hineingewirkt? Diese Frage stellten wir neulich bei einem Elternabend und 14 von 17 Eltern kreuzten an: Wir waren öfter in der Kirche, vier teilten zudem mit, dass sie öfter über den Glauben gesprochen haben und ein Kreuz gab es bei der Antwort: Wir haben zusammen gebetet. Das sind ermutigende Antworten, genauso wenn 12 von 17 Elternvertretern zufrieden bis sehr zufrieden mit der Kommunionvorbereitung sind. Da kann man dem Team der Katechetinnen und Katecheten nur Danke sagen als Gemeinde, denn sie sind quasi missionarisch tätig.
Sie wollen zeigen: Kirche lohnt sich. Kirche hat mit der Botschaft und dem Beispiel Jesu starke Impulse, die Menschen zusammenführen und den Einzelnen in seiner Persönlichkeit wachsen lassen. Sie haben aber auch die Herausforderungen unserer Zeit im Blick zu behalten. Kirche kann nicht mehr diktieren und regulieren wie früher. Sie muss überzeugen und werben. Menschen haben zwar viel Freizeit, aber da gibt es viele Anbieter, diese zu verbringen. Und wenn, wie es meistens der Fall ist, bei einem Paar Mann und Frau berufstätig sind, von Alleinerziehenden einmal ganz abgesehen, dann hat man/frau nach viel Berufstätigkeit und Hausarbeit schlicht und einfach das Bedürfnis nach Ausruhen und selbstbestimmter Zeit. Von unseren 17 Eltern schätzen sich 6 eher wenig gläubig ein. Je eine Antwort erhielten die Formulierungen „Ich glaube an Gott und würde eigentlich gern mehr Kontakt zur Gemeinde haben“ und „Ich suche den Kontakt zur Gemeinde“. Die Mehrheit von neun Eltern antworteten: Ich glaube an Gott, lebe aber ohne Kontakt mit der Gemeinde. Trotzdem schrieben zehn von siebzehn auf die Frage: Hat der Kommunionkurs Ihre Meinung zu Kirche und Gemeinde verändert: Nein, war vorher auch positiv. Dreizehn Eltern teilten mit, dass die Rückmeldungen Ihrer Kinder vor allem positive waren und zehn würden Angebote der Kirche nach der Kommunion begrüßen. Wären Sie bereit, sich ehrenamtlich in der Gemeinde zu engagieren? Auf diese Frage gab es folgende Antworten: beim Gemeindefest zwei, bei der Erstkommunionvorbereitung eine, beim Pfarrbriefaustragen in meinem Viertel eine, bei der Emmausstube zwei, einmal monatlich eine und bei den Ablehnungen schrieben zwei: zeitlich nicht möglich bzw. leider nein. Für mich bzw. für uns im Vorbereitungsteam sind solche Rückmeldungen wertvolle Indikatoren und ein Plus an Kommunikation.
Es zeigt, dass unter der sichtbaren Oberfläche viel mehr lebendig ist und zum Leben bereit ist. Es ist wie in der Natur, die in diesen Tagen Stück für Stück aus dem Boden kommt oder aus den vorher klitzekleinen Knospen austreibt. Ich wünsche uns als Gemeinde das Vertrauen auf unseren großen Gärtner und Hüter seiner Herde. Er möge den Kommunionkindern und ihren Familien und unserer Gemeinde St. Eligius vier schöne Feiern im Mai schenken und einen guten weiteren Weg bis dorthin.