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Pfarrei Sankt Eligius - Katholische Kirche Völklingen
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Andrea Schwindling
Sehnsucht nach Gottes Nähe
Da wohnt ein Sehnen tief in uns,
 
o Gott, nach dir, dich zu sehn,
 
dir nah zu sein.“
 
So lautet der Text eines Liedes, das die Engländerin Anne Quigley 1992 unter dem Titel „There is a longing in our hearts“ komponierte. Der evangelische Pfarrer Eugen Eckert übertrug – in freier Form - den englischen Text später ins Deutsche.
 
Jedes menschliche Leben kennt wohl dieses Sehnen, die Sehnsucht: nach wahrem Glück, nach Liebe und innerem Frieden, nach Angenommensein und Anerkennung, nach erfülltem Leben und Erlösung.
 
Im Lexikon heißt es beim Begriff „Sehnsucht“: „Es ist ein inniges Verlangen nach Personen, Sachen, Zuständen oder Zeitspannen.“
 
Nicht umsonst schreibt die Dichterin Nelly Sachs: „Alles beginnt mit der Sehnsucht.“
 
Denn gerade dieses innige Verlangen setzt Kräfte in uns Menschen frei und lässt uns kreative Strategien entwickeln, um an das zu kommen, wonach wir sehnen; um an das zu kommen, was uns (schmerzlich) fehlt.
 
Hin und wieder erfüllt sich auch etwas davon. Diese Momente gehören sicherlich zu den schönsten und intensivsten im Leben: da ereignet sich die Liebe des Lebens oder ein Kind wird geboren; wenn sich ein beruflicher Erfolg einstellt, ein wichtiges Lebensziel erreicht ist oder ein scheinbar unmögliches Ereignis geschieht. Es sind meist die Augenblicke, die uns erfüllen und uns sehr dankbar machen.
 
Doch menschliche Sehnsucht kann nie endgültig gestillt werden. Sie ist stets größer als ihre Erfüllung im Hier und Jetzt. Sie verlangt nach MEHR.
 
Für uns als Glaubende ist dieses MEHR die tiefe Sehnsucht nach Gott und seiner Nähe oder wie es im Lied heißt: „dich zu sehn und dir nah zu sein“.
 
Die endgültige Nähe Gottes dürfen wir für das ewige Leben erhoffen. Aber wir haben im Hier und Jetzt etwas, woran wir uns im wahrsten Sinne des Wortes festhalten, was wir anfassen können.
 
In Jesus Christus hat er uns die Feier der Eucharistie hinterlassen, seinen Leib und sein Blut. ER gibt sich uns hin, damit wir gestärkt werden für unser Leben und seine Botschaft in Wort und Tat verkünden können.
 
Es ist und bleibt sicherlich das größte Geheimnis unseres Glaubens. Und das ist gut so, denn gerade dieses Mysterium hält die Sehnsucht nach der unmittelbaren Nähe Gottes in uns wach.
 
Wenn wir am Ende des Monats Mai das Fronleichnamsfest feiern, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi und Gott in Jesus Christus durch unsere Stadt tragen, wünsche ich uns, dass auch wir persönlich sensibel werden für unsere ureigene Sehnsucht und wir mit Leidenschaft und Zuversicht bitten können:
 
„Sei da, sei uns nahe, Gott.“
 
 
 
 
 
 
 

 
 

 
 
 
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